Reglementierte Gesundheitsberufe

Zum letzten Mal aktualisiert am

Zusammenfassung:

Die Ausübung bestimmter Gesundheitsberufe erfordert eine Zulassung, die an bestimmte Bedingungen geknüpft ist, deren Nichteinhaltung Rechtsfolgen nach sich zieht.

Zielgruppe: Angehörige der Gesundheitsberufe.

Kosten: 75 Euro pro Zulassung und betreffendem Beruf.

Die Ausübung bestimmter Gesundheitsberufe (reglementierter Gesundheitsberufe) bedarf einer vorherigen Zulassung.

Diese Zulassung wird vom Minister für Gesundheit und soziale Sicherheit ausgestellt.

Betroffene Personen

Zielgruppe

Wenn Sie sich in Luxemburg niederlassen und dort Ihren Beruf ausüben möchten, müssen Sie Staatsangehöriger:

  • eines Mitgliedstaats der Europäischen Union (EU) sein; oder
  • eines Staates des Europäischen Wirtschaftsraums (Island, Liechtenstein oder Norwegen) oder der Schweiz sein; oder
  • eines Drittstaats sein.

Wenn Sie Drittstaatsangehöriger sind, müssen Sie auch:

Wenn Ihre Zulassung in dem Land, in dem Sie zuletzt praktiziert haben, (vorübergehend oder endgültig) entzogen wurde, dürfen Sie ihren Beruf auch nicht in Luxemburg ausüben. Gleiches gilt, wenn gegen Sie ein Verfahren zwecks Entzug der Zulassung eingeleitet wurde.

Betreffende Berufe

Bei diesen Berufen handelt es sich um folgende:

  • Pflegehelfer (aide-soignant);
  • sozialpädagogischer Familienhelfer (assistant d’hygiène sociale);
  • Sozialarbeiter (assistant social);
  • medizinisch-technischer Assistent der Chirurgie (assistant technique médical de chirurgie);
  • medizinisch-technischer Laborassistent (assistant technique médical de laboratoire);
  • medizinisch-technischer Radiologieassistent (assistant technique médical de radiologie);
  • Diätassistent (diététicien);
  • Ergotherapeut (ergothérapeute);
  • Krankenpfleger (infirmier);
  • Anästhesie- und Reanimations-Krankenpfleger (infirmier en anesthésie et réanimation);
  • Kinderkrankenpfleger (infirmier en pédiatrie);
  • graduierter Krankenpfleger (infirmier gradué);
  • Krankenpfleger in der Psychiatrie (infirmier psychiatrique);
  • Laborant (laborantin);
  • Masseur (masseur);
  • Physiotherapeut (masseur-kinésithérapeute);
  • Logopäde (orthophoniste);
  • Orthoptist (orthoptiste);
  • Osteopath (ostéopathe);
  • Heilpädagoge (pédagogue curatif);
  • Podologe (podologue);
  • Psychomotoriktherapeut (rééducateur en psychomotricité);
  • Hebamme (sage-femme).

Voraussetzungen

Unabhängig vom jeweiligen Gesundheitsberuf müssen Sie mehrere Bedingungen erfüllen:

  • im Besitz eines luxemburgischen oder ausländischen Diploms sein, das Sie zum Zugang zum jeweiligen Beruf berechtigt;
  • die für die Ausübung des Berufs erforderlichen Sprachkenntnisse besitzen (siehe weiter unten):
    • entweder in Luxemburgisch;
    • oder in Französisch;
    • oder in Deutsch;
  • eine der 3 Amtssprachen des Landes (Deutsch, Französisch oder Luxemburgisch) verstehen.

Diplom und Diplomanerkennung

Wenn Sie ein luxemburgisches Diplom besitzen, können Sie die Zulassung direkt beim Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit beantragen.

Wurde das Diplom nicht in Luxemburg erworben, müssen Sie die Anerkennung Ihrer Berufsqualifikationen beantragen.

Krankenpfleger für allgemeine Pflege und Hebammen, die Inhaber eines Bildungsnachweises nach Anhang 5.2.2 oder 5.5.2 der Richtlinie 2005/36/EG sind, sind vom Anerkennungsverfahren befreit und können ihre Zulassung direkt beim Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit beantragen.

Krankenpfleger für allgemeine Pflege und Hebammen, deren Bildungsnachweise nicht der oben genannten Richtlinie entsprechen, sowie alle anderen Angehörigen eines der oben unter „Betreffende Berufe“ aufgelisteten Gesundheitsberufe müssen ihren Antrag auf Anerkennung an eine der folgenden Stellen richten:

Erforderliche Sprachkenntnisse

Als Angehöriger der Gesundheitsberufe müssen Sie die für die Ausübung Ihres Berufs in Luxemburg erforderlichen Sprachkenntnisse besitzen.

Wenn Sie bei der Ausübung Ihres Berufs wegen unzureichender Sprachkenntnisse einen Fehler begehen, ist Ihre disziplinarische, zivilrechtliche und strafrechtliche Haftung ausgelöst.

Wenn Ihre Muttersprache nicht Französisch, Deutsch oder Luxemburgisch ist, ist für die Ausübung des Berufs ein Nachweis über die Sprachkenntnisse erforderlich.

Das erforderliche Mindestniveau der Sprachkenntnisse in Französisch oder Deutsch ist das Niveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GERS). Dieses Niveau kann mit allen Mitteln nachgewiesen werden, wie:

  • einer Kopie des Bildungsnachweises in einer dieser beiden Sprachen;
  • einem Nachweis über Berufserfahrung in einem französisch-/deutschsprachigen Land.

Können Sie keinen der vorgenannten Nachweise erbringen, müssen Sie eine von einem akkreditierten Prüfungszentrum ausgestellte Bescheinigung über das Sprachkompetenzniveau B2 vorlegen.

In Luxemburg ist das akkreditierte Prüfungszentrum das Nationale Spracheninstitut Luxemburg (Institut national des langues Luxembourg - INLL).

Kosten

Für Zulassungsanträge wird im Vorfeld eine Gebühr in Höhe von 75 Euro pro Zulassung und pro betreffendem Beruf erhoben.

Bei Online-Anträgen über MyGuichet.lu muss die Zahlung online erfolgen. Die Zahlung von 75 Euro erfolgt am Ende des Vorgangs per Bankkarte und ist erforderlich, um den Antrag abzuschließen. Wenn Sie also bereits eine Banküberweisung getätigt haben, sollten Sie den Postweg für Ihren Antrag bevorzugen.

Hinweis: Die Ablehnung der Zulassung durch das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit sowie die Rücknahme des Antrags durch die antragstellende Person berechtigen nicht zur Rückerstattung der Gebühr.

 

Vorgehensweise und Details

Einreichung des Zulassungsantrags

Sie können Ihren Zulassungsantrag online über MyGuichet.lu stellen (siehe Rubrik „Online-Dienste und Formulare“).

Der Vorgang kann folgendermaßen vorgenommen werden:

  • mit Authentifizierung, wofür Sie ein LuxTrust-Produkt oder einen elektronischen Personalausweis (eID) benötigen; oder
  • ohne Authentifizierung.

Der Vorgang mit Authentifizierung bietet zahlreiche Vorteile gegenüber dem Vorgang ohne Authentifizierung. Zum Beispiel können die eingegebenen Daten vorübergehend gespeichert werden, sodass Sie später darauf zugreifen können.

Nach Übermittlung des Antrags erhalten Sie jede Kommunikation/Mitteilung im Zusammenhang mit diesem Antrag per E-Mail.

Belege

Sie müssen Ihrem Antrag folgende Belege beifügen:

  • eine Kopie Ihres gültigen Ausweisdokuments – und wenn Sie ein Drittstaatsangehöriger sind:
    • eine Kopie des gültigen Aufenthaltstitels; oder
    • ein Dokument, das belegt, dass Ihnen internationaler Schutz zuerkannt wurde;
  • einen (vor weniger als 3 Monaten ausgestellten) Auszug aus dem Strafregister Ihres Wohnsitzlandes. Wenn Sie sich seit weniger als einem Jahr in dem betreffenden Land aufhalten, müssen Sie einen Auszug aus dem Strafregister des oder der Länder beifügen, in denen Sie Ihren Beruf zuvor ausgeübt haben;
  • eine (vor weniger als 3 Monaten) von einem Arzt ausgestellte Bescheinigung über die physische und psychische Gesundheit;
  • eine Kopie des erworbenen luxemburgischen oder ausländischen Diploms;
  • gegebenenfalls eine Kopie des Beschlusses zur Anerkennung der Berufsqualifikationen;
  • wenn Ihre Muttersprache nicht Französisch, Deutsch oder Luxemburgisch ist: einen Nachweis über die Sprachkenntnisse.

Übersetzung der Unterlagen

Den Unterlagen muss eine von einem vereidigten Übersetzer angefertigte französische, deutsche oder luxemburgische Übersetzung beiliegen, sofern diese Dokumente (oder eines davon) in einer anderen Sprache ausgestellt wurden.

Bearbeitung des Antrags

Nach Prüfung des Zulassungsantrags (oder des Antrags auf Erneuerung) wird Ihnen der Beschluss per Post mitgeteilt.

Um die Bearbeitung des Antrags zu beschleunigen, sollten Sie sich vergewissern, dass alle erforderlichen Informationen im Antrag enthalten sind und alle erforderlichen Belege beigefügt wurden.

Erlöschen der Zulassung

Die Zulassung erlischt, wenn Sie Ihren Beruf nicht innerhalb von 2 Jahren nach Ausstellung der Zulassung in Luxemburg ausüben.

Gleiches gilt, wenn Sie Ihre Berufstätigkeit in Luxemburg seit mehr als 2 Jahren eingestellt haben.

Eine erloschene Zulassung kann auf Antrag erneuert werden.

Einreichung des Antrags auf Erneuerung der Zulassung

Sie können Ihren Erneuerungsantrag online über MyGuichet.lu stellen (siehe Rubrik „Online-Dienste und Formulare“).

Nach Übermittlung des Antrags erhalten Sie jede Kommunikation/Mitteilung im Zusammenhang mit diesem Antrag per E-Mail.

Belege

Sie müssen Ihrem Antrag auf Erneuerung folgende Belege beifügen:

  • eine Kopie Ihres gültigen Ausweisdokuments – und wenn Sie ein Drittstaatsangehöriger sind:
    • eine Kopie des gültigen Aufenthaltstitels; oder
    • ein Dokument, das belegt, dass Ihnen internationaler Schutz zuerkannt wurde;
  • einen (vor weniger als 3 Monaten ausgestellten) Auszug aus dem Strafregister Ihres Wohnsitzlandes. Wenn Sie sich seit weniger als einem Jahr in dem betreffenden Land aufhalten, müssen Sie einen Auszug aus dem Strafregister des oder der Länder beifügen, in denen Sie Ihren Beruf zuvor ausgeübt haben;
  • eine (vor weniger als 3 Monaten) von einem Arzt ausgestellte Bescheinigung über die physische und psychische Gesundheit.

Übersetzung der Unterlagen

Den Unterlagen muss eine von einem vereidigten Übersetzer angefertigte französische, deutsche oder luxemburgische Übersetzung beiliegen, sofern diese Dokumente (oder eines davon) in einer anderen Sprache ausgestellt wurden.

Bearbeitung des Antrags

Nach Prüfung des Zulassungsantrags (oder des Antrags auf Erneuerung) wird Ihnen der Beschluss per Post mitgeteilt.

Um die Bearbeitung des Antrags zu beschleunigen, sollten Sie sich vergewissern, dass alle erforderlichen Informationen im Antrag enthalten sind und alle erforderlichen Belege beigefügt wurden.

Praktikum zur beruflichen Wiedereingliederung

Wenn Sie Ihren Beruf seit mindestens 5 Jahren nicht ausgeübt haben, müssen Sie ein Wiedereingliederungspraktikum absolvieren, bevor Sie Ihre Tätigkeit wieder aufnehmen.

Sie müssen den Minister für Gesundheit und soziale Sicherheit von Ihrer Absicht, ein solches Praktikum zu absolvieren, in Kenntnis setzen und dabei Folgendes angeben:

  • die Zahl der Jahre, in denen Sie nicht tätig waren;
  • die gewünschte Abteilung und den gewünschten Arbeitsort der Wiedereingliederung;
  • ob Sie an Weiterbildungen in dem Bereich teilgenommen haben.

Der Minister gibt Ihnen:

  • die Zahl der zu absolvierenden praktischen Unterrichtseinheiten;
  • die Zahl der Kursstunden, an denen Sie teilnehmen müssen;
  • eine Praktikumsvereinbarung.

Die Praktikumsvereinbarung muss zwischen dem Praktikanten, dem Praktikumsbetreuer, dem Vertreter der Praktikumsstätte und dem Minister für Gesundheit und soziale Sicherheit unterzeichnet werden.

Der Praktikumsbetreuer muss über mindestens 5 Jahre Berufserfahrung im gleichen Beruf wie der Dienstleister, der das Wiedereingliederungspraktikum absolviert, verfügen.

Rechtsbehelfe im Falle einer negativen Antwort

Innerhalb von 3 Monaten nach Zustellung der Entscheidung kann beim Verwaltungsgericht ein Rechtsbehelf eingelegt werden.

Strafen

Sie können mit einer Freiheitsstrafe zwischen 8 Tagen und 3 Monaten sowie mit einer Geldstrafe zwischen 251 und 5.000 Euro bestraft werden:

  • wenn Sie Ihren Beruf ohne Zulassung ausüben; oder
  • wenn die Zulassung anhand absichtlich falscher Erklärungen erhalten wurde.

Register für Gesundheitsberufe

Zur Erinnerung: Die Kontaktdaten von Angehörigen der Gesundheitsberufe sind im Register für Gesundheitsberufe gespeichert.

Daher sind Sie gebeten, Ihre in diesem Register gespeicherten Daten im Falle einer Änderung Ihrer Situation (Arbeitgeber, Arbeitszeitmodell, Praxisadresse, E-Mail-Adresse, Telefonnummer usw.) regelmäßig zu aktualisieren, da ansonsten Disziplinarmaßnahmen gegen Sie verhängt werden.

Antrag auf Ausstellung eines Duplikats

Gegen Zahlung einer Gebühr von 10 Euro kann ein Duplikat der Zulassung ausgestellt werden. Der Antrag ist per Post oder E-Mail an das Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit zu richten, wobei folgende Belege beizufügen sind:

  • ein Zahlungsnachweis über die Entrichtung der Gebühr von 10 Euro; und
  • eine Kopie Ihres Identitätsnachweises.

Die Gebühr ist auf folgendes Konto zu überweisen:

IBAN: LU13 1111 0011 4679 0000
BIC
: CCPLLULL
Name des Empfängers
: Administration de l’enregistrement, des domaines et de la TVA
Überweisungszweck
: DUPLICATA + Name des Dienstleisters

Online-Dienste und Formulare

Zuständige Kontaktstellen

Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit

Nationales Spracheninstitut Luxemburg

  • Nationales Spracheninstitut Luxemburg (INLL)

    Adresse:
    21, boulevard de la Foire L-1528 Luxemburg Luxemburg
    Geschlossen ⋅ Öffnet um 8.00 Uhr
    Mittwoch:
    8.00 bis 19.00 Uhr
    Donnerstag:
    8.00 bis 19.00 Uhr
    Freitag:
    8.00 bis 16.00 Uhr
    Samstag:
    Geschlossen
    Sonntag:
    Geschlossen
    Montag:
    8.00 bis 19.00 Uhr
    Dienstag:
    8.00 bis 19.00 Uhr
  • Nationales Spracheninstitut Luxemburg (INLL) Belval

    Adresse:
    14, Porte de France L-4360 Esch-sur-Alzette
    Geschlossen ⋅ Öffnet à 8h00
    Mittwoch:
    8h00 à 17h00
    Donnerstag:
    8h00 à 17h00
    Freitag:
    8h00 à 16h00
    Samstag:
    Geschlossen
    Sonntag:
    Geschlossen
    Montag:
    8h00 à 17h00
    Dienstag:
    8h00 à 17h00
  • Nationales Spracheninstitut Luxemburg (INLL) Mersch

    Adresse:
    57, rue Grande-Duchesse Charlotte L-7520 Mersch
    Geschlossen ⋅ Öffnet à 8h00
    Mittwoch:
    8h00 à 17h00
    Donnerstag:
    8h00 à 17h00
    Freitag:
    8h00 à 16h00
    Samstag:
    Geschlossen
    Sonntag:
    Geschlossen
    Montag:
    8h00 à 17h00
    Dienstag:
    8h00 à 17h00

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Verwandte Vorgänge und Links

Vorgänge

Den Bildungsstand, ein Abschlusszeugnis oder eine berufliche Qualifikation anerkennen lassen Berufe, für die der Europäische Berufsausweis verfügbar ist (Liste 1) Berufe ohne automatische Anerkennung der Diplome (Liste 2) Berufe mit automatischer Anerkennung der Diplome (Liste 3) Die berufliche Anerkennung eines im Ausland erworbenen Bildungsnachweises beantragen (Zugang zu einem reglementierten Beruf auf Hochschulebene)

Links

Weitere Informationen

Rechtsgrundlagen

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