Für das Ausland bestimmte luxemburgische Urkunden beglaubigen lassen
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Anträge auf Hinterlegung von zu beglaubigenden Dokumenten erfolgen für Unternehmen ausschließlich über den Online-Vorgang, der unter „Online-Dienste und Formulare“ zu finden ist.
Die Hinterlegung der Dokumente vor Ort erfolgt entweder durch einen Kurierdienst oder direkt über den dafür vorgesehenen Briefkasten im Warteraum des BPVL.
Die Abholung von Dokumenten vor Ort erfolgt:
- für Kurierdienste: ausschließlich über die ihnen im BPVL zur Verfügung gestellten Schließfächer;
- für Privatpersonen: nach Terminvereinbarung. Termine können über den Link vereinbart werden, der zusammen mit der Bestätigung des Vorgangs per E-Mail versandt wird.
Die Beglaubigungsstelle (Service de légalisation) des Ministeriums für auswärtige und europäische Angelegenheiten, Verteidigung, Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel (MAEE) ist zuständig für die Beglaubigung und Apostillierung von Unterschriften luxemburgischer Behörden auf bestimmten im Großherzogtum ausgestellten Dokumenten, die bei öffentlichen Behörden im Ausland vorgelegt werden sollen.
Betroffene Personen
Jeder, der eine in Luxemburg ausgestellte Urkunde beglaubigen lassen muss, um sie einer ausländischen Behörde vorzulegen, kann diese Formalität erledigen.
Betroffene Dokumente
Für in Luxemburg ausgestellte Urkunden, die zur Verwendung bei Behörden eines ausländischen Staates, der Mitglied der Europäischen Union ist, bestimmt sind, gilt die Verordnung (EU) 2016/1191 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 6. Juli 2016 zur Förderung der Freizügigkeit von Bürgern durch die Vereinfachung der Anforderungen an die Vorlage bestimmter öffentlicher Urkunden innerhalb der Europäischen Union.
Die Verordnung (EU) 2016/1191 sieht für bestimmte Urkunden und Dokumente eine Befreiung von der Legalisation und der Apostillierung vor.
Für Luxemburg handelt es sich insbesondere um folgende öffentliche Urkunden:
- Geburtsurkunde;
- Abstammungsurkunde;
- Heiratsurkunde;
- Ehefähigkeitszeugnis;
- Sterbeurkunde;
- Todgeburtsurkunde;
- Großherzoglicher Erlass zur Genehmigung der Änderung des Nachnamens;
- Großherzoglicher Erlass zur Genehmigung der Änderung des/der Vornamen(s);
- Bescheinigung über die Eintragung einer Lebenspartnerschaft;
- Bescheinigung über die Auflösung einer Lebenspartnerschaft;
- Nachweis des Bestehens einer Vereinbarung zur Regelung der im Rahmen der Partnerschaft geltenden vermögensrechtlichen Angelegenheiten;
- Lebensbescheinigung;
- Wohnsitzbescheinigung;
- erweiterte Wohnsitzbescheinigung;
- Bescheinigung über die Eintragung einer Referenzanschrift;
- Ministerialerlass betreffend die Änderung des Geschlechtseintrags und des/der Vornamen;
- Gerichtsentscheidungen betreffend eine Geschlechtsumwandlung;
- Ministerialerlass in Bezug auf Staatsangehörigkeit;
- Staatsangehörigkeitsnachweise;
- vor einem Notar abgelegte Anerkennungsurkunde;
- Strafregisterauszüge Nr. 3., Nr. 4 und Nr. 5;
- Bescheinigung über die Eintragung in die Wählerverzeichnisse;
- mehrsprachige Auszüge aus Zivilstandsregistern unter Anwendung des CIEC-Übereinkommens Nr. 16;
- Gerichtsbeschluss zur Erstellung der Geburtsurkunde;
- Gerichtsbeschluss über eine einfache Adoption;
- Gerichtsbeschluss über eine Volladoption;
- Gerichtsbeschluss über die Feststellung des Eltern-Kind-Verhältnisses (die Vater- oder Mutterschaftsfeststellung);
- Gerichtsbeschluss über die Anfechtung des Eltern-Kind-Verhältnisses (Vater- oder Mutterschaftsanfechtung);
- gerichtlicher Scheidungsbeschluss;
- Gerichtsbeschluss über die Eheaufhebung;
- Gerichtsbeschluss über die Trennung ohne Auflösung des Ehebandes;
- Gerichtsbeschluss über die Feststellung der Verschollenheit;
- Gerichtsbeschluss über den Widerruf einer Adoption.
Voraussetzungen
Folgende Urkunden sind von der Legalisation betroffen:
- Urkunden eines staatlichen Gerichts oder einer Amtsperson als Organ der Rechtspflege, einschließlich der Urkunden, die von der Staatsanwaltschaft oder einem Vertreter des öffentlichen Interesses, von einem Urkundsbeamten der Geschäftsstelle oder von einem Gerichtsvollzieher ausgestellt sind;
- Urkunden der Verwaltungsbehörden (Geburtsurkunde, Diplome usw.);
- notarielle Urkunden;
- amtliche Bescheinigungen, die auf Privaturkunden angebracht sind, wie zum Beispiel Vermerke über die Registrierung, Sichtvermerke zur Feststellung eines bestimmten Zeitpunktes und Beglaubigungen von Unterschriften.
Um beglaubigt werden zu können, müssen die öffentlichen Urkunden von folgenden Personen unterschrieben (nicht paraphiert) sein:
- einem luxemburgischen Beamten; oder
- einem luxemburgischen Notar; oder
- eines in Luxemburg tätigen und vereidigten Übersetzers.
Kosten
Die Beglaubigung einer Urkunde kostet 20 Euro.
Die Zahlung kann erfolgen:
- online bei der Beantragung über MyGuichet.lu;
- direkt am Schalter des Amts für Reisepässe, Visa und Beglaubigungen (Bureau des passeports, visas et légalisations);
- per Überweisung.
Die Zahlung am Schalter des Amts für Reisepässe erfolgt per Kreditkarte.
Entscheidet sich der Antragsteller für eine Überweisung, ist das Geld auf folgendes Konto zu überweisen: IBAN LU62 1111 3104 0606 0000 – BIC CCPLLULL.
Als Überweisungszweck sind die Anzahl der Beglaubigungen und das Versanddatum anzugeben.
Vorgehensweise und Details
Beantragung einer Urkundenbeglaubigung
Beglaubigungen von luxemburgischen Urkunden müssen beim Amt für Reisepässe, Visa und Beglaubigungen beantragt werden.
Dieser Antrag kann online auf MyGuichet.lu gestellt werden (siehe „Online-Dienste und Formulare“).
Der Online-Antrag ist mit und ohne Authentifizierung möglich. Für den Antrag mit Authentifizierung wird ein LuxTrust-Produkt oder ein elektronischer Personalausweis (eID) benötigt.
Mit Authentifizierung
Der Vorgang mit Authentifizierung, bei dem ein LuxTrust-Produkt oder eine eID benötigt wird, bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber einem Vorgang ohne Authentifizierung.
So kann der Vorgang beispielsweise vorübergehend gespeichert, unterbrochen und später wieder aufgenommen werden.
Zudem kann die antragstellende Person, die über einen privaten oder beruflichen Bereich auf MyGuichet.lu verfügt:
- ihren Vorgang automatisch mit den in ihrem privaten/beruflichen Bereich gespeicherten Daten ausfüllen;
- den Vorgang online verfolgen und elektronische Nachrichten der Behörde über die persönliche Benutzeroberfläche empfangen;
- den Verlauf aller bisherigen Anträge einsehen.
Wie erhalte ich ein LuxTrust-Produkt? (Pdf, 366 KB)
Darüber hinaus erhält die antragstellende Person nach erfolgreicher Übermittlung ihres Antrags eine E-Mail-Benachrichtigung sowie eine Nachricht in ihrem privaten oder beruflichen Bereich auf MyGuichet.lu in der Rubrik „Meine Mitteilungen“.
Ohne Authentifizierung
Ohne Authentifizierung erhält die antragstellende Person eine E-Mail-Benachrichtigung:
- nach der Übermittlung ihres Antrags;
- nach jeder Änderung des Status ihres Antrags.
Erhält die antragstellende Person nach Übermittlung ihres Antrags keine E-Mail, sollte sie in ihrem Spam-Ordner (unerwünschte E-Mails) nachsehen.
Der Antrag kann ebenfalls über die App MyGuichet.lu eingereicht werden. Hierfür muss die antragstellende Person:
- über einen privaten Bereich verfügen; und
- ihren privaten Bereich mit der App MyGuichet.lu koppeln.
Beglaubigungsverfahren
Es gibt 2 unterschiedliche Beglaubigungsverfahren, je nachdem, ob der Staat, für den die beglaubigte Urkunde gedacht ist, das Haager Übereinkommen unterzeichnet hat oder nicht. In beiden Fällen erfolgt die Beglaubigung in Form eines amtlichen Aufklebers auf dem Originaldokument. Dabei kann es sich um Folgendes handeln:
- einen Beglaubigungsvermerk; oder
- eine Apostille.
Das von Luxemburg unterzeichnete Haager Übereinkommen sieht vor, dass jeder Vertragsstaat des Übereinkommens die Urkunden, die auf seinem Hoheitsgebiet vorgelegt werden müssen, von der Legalisation befreit.
Die Liste der Vertragsstaaten des Haager Übereinkommens einsehen.
Der andere Staat ist Vertragsstaat des Haager Übereinkommens
In diesem Fall ist keine Legalisation erforderlich. Die Dokumente müssen lediglich mit einer Apostille versehen sein.
Die Apostille bescheinigt:
- die Richtigkeit der Unterschrift;
- die Eigenschaft, in welcher der Unterzeichner der Urkunde gehandelt hat;
- die Herkunft des Stempels oder der Marke, mit dem/der die Urkunde versehen ist.
Zwei Vertragsstaaten können ebenfalls per bilaterales Abkommen vereinbaren, dass das Apostille-Verfahren zwischen ihnen nicht notwendig ist.
Die Apostille ist auf Französisch verfasst.
Der andere Staat ist kein Vertragsstaat des Haager Übereinkommens
In diesem Fall erfolgt die Beglaubigung über das normale Verfahren.
Die Beglaubigung der Unterschrift erfolgt in französischer Sprache.
Bei der Beantragung vorzulegende Belege
Die zu beglaubigenden Dokumente müssen:
- am Schalter des Amts für Reisepässe, Visa und Beglaubigungen hinterlegt werden; oder
- auf dem Postweg eingereicht werden.
Im Falle einer Beantragung durch Einreichung und Rücksendung der beglaubigten Dokumente auf dem Postweg muss der Antragsteller ebenfalls einen (mit luxemburgischen Briefmarken) frankierten Rückumschlag mitschicken.
Das Land, in dem die Dokumente vorgelegt werden müssen, muss bei der Beantragung der Beglaubigung am Schalter oder im Begleitschreiben angegeben werden.
Wurde die Zahlung per Überweisung vorgenommen, ist eine Kopie des Überweisungsbelegs bei der Beantragung vorzulegen.
Frist für den Erhalt der beglaubigten Urkunde
Die Beglaubigung dauert 2 bis 3 Werktage, unabhängig von der Zahlungsart.
Es gilt zu beachten, dass Online-Anträge vorrangig bearbeitet werden.
Dokument mit elektronischer Signatur
Dokumente, die elektronisch signiert wurden (zum Beispiel Auszüge aus dem Handels- und Firmenregister), müssen auf elektronischem Weg anhand des Online-Vorgangs auf MyGuichet.lu übermittelt werden.
Das Amt für Reisepässe, Visa und Beglaubigungen wird die elektronisch übermittelten Dokumente ausdrucken, um einen Beglaubigungsvermerk oder eine Apostille auf den Dokumenten anzubringen.
Seit dem 16. August 2019 werden elektronisch signierte Dokumente nicht mehr in Papierform akzeptiert.
Tutorials
Online-Dienste und Formulare
Online-Dienste
Zum Download bereitgestellte Formulare
Hinweis: Lesen Sie die Anleitung zur Verwendung von PDF-Formularen.
Zuständige Kontaktstellen
-
Ministerium für auswärtige und europäische Angelegenheiten, Verteidigung, Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel Amt für Reisepässe, Visa und Beglaubigungen (BPVL)
- Adresse:
- 6, rue de l'Ancien Athénée L-1144 Luxemburg Luxemburg
- Telefon:
-
(+352) 247 88 300
Montags bis freitags von 8:30 bis 11:30 Uhr und von 13:00 bis 16:00 Uhr
- E-Mail:
- service.passeports@mae.etat.lu
- E-Mail:
- service.visas@mae.etat.lu
- E-Mail:
- service.legalisation@mae.etat.lu
Geöffnet Schließt um 16.00 Uhr
- Donnerstag:
- 8.30 bis 16.00 Uhr
- Freitag:
- 8.30 bis 16.00 Uhr
- Samstag:
- Geschlossen
- Sonntag:
- Geschlossen
- Montag:
- 8.30 bis 16.00 Uhr
- Dienstag:
- 8.30 bis 16.00 Uhr
- Mittwoch:
- 8.30 bis 16.00 Uhr
Verwandte Vorgänge und Links
Vorgänge
Links
Weitere Informationen
auf der Website der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht (HCCH)
Rechtsgrundlagen
- Convention de La Haye (5 octobre 1961)
-
Règlement (UE) 2016/1191 du Parlement européen et du Conseil du 6 juillet 2016
visant à favoriser la libre circulation des citoyens en simplifiant les conditions de présentation de certains documents publics dans l'Union européenne
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