Den Meisterbrief erlangen
Der Meisterbrief ist ein Diplom, das seinen Inhaber dazu berechtigt, sich freiberuflich im Handwerk niederzulassen und Lehrlinge auszubilden.
Den Meisterbrief gibt es in sämtlichen Hauptberufen des Handwerks. Das Handwerk umfasst 121 Berufe in den Bereichen Lebensmittelgewerbe, Mode, Gesundheitswesen, Mechanik, Baugewerbe, Kommunikationswesen, Multimedia, kulturelle Darbietungen und sonstige handwerkliche Tätigkeiten.
Die Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung dauern in der Regel 3 Jahre und werden von der Handwerkskammer (Chambre des métiers - CDM) organisiert. Durch den Erhalt des Meisterbriefs wird der Meistertitel im entsprechenden Handwerk verliehen. Für Berufe, die in den Zuständigkeitsbereich der Handelskammer (Chambre de commerce) fallen, gibt es keinen Meisterbrief.
Die Vorbereitungskurse werden in Modulform abgehalten. Die Höchstdauer, um die Prüfungen in sämtlichen Modulen abzulegen, beträgt 6 Jahre. Die Kurse finden in der Regel abends in der Woche und am Wochenende statt. Die Ausbildung ist Teil des Konzepts des lebenslangen Lernens und auf die Bedürfnisse von Erwachsenen und Jugendlichen über 18 Jahre zugeschnitten.
Zielgruppe
Die Vorbereitungskurse zum Meisterbrief richten sich an zukünftige Unternehmenschefs und Personen, die eine verantwortungsvolle Position in einem Handwerks-, Industrie- oder Handelsunternehmen anstreben. Die Inhaber eines Meisterbriefes können ihr eigenes Unternehmen gründen und sind ausbildungsberechtigt.
Voraussetzungen
Der Zugang zum Meisterbrief ist garantiert, sofern die betreffende Person zumindest einen der folgenden Abschlüsse besitzt:
- einen Abschluss, der einem DAP/CATP in irgendeinem Handwerk oder Beruf entspricht, oder einen höheren Abschluss;
- ein Zeugnis über fachliche und berufliche Befähigung (CATP)/Diplom über die berufliche Reife (DAP) in dem gewählten Handwerksberuf;
- ein Techniker-Diplom (technische Fachhochschulreife) mit dem betreffenden Schwerpunkt;
- ein Abschlusszeugnis des Sekundarunterrichts (diplôme de fin d'études secondaires);
- ein Hochschulabschlusszeugnis;
- ein vom Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend (Ministère de l’Education nationale, de l'Enfance et de la Jeunesse) als gleichwertig anerkanntes Diplom.
Die Anerkennung von ausländischen Diplomen muss beim Ministerium für Bildung, Kinder und Jugend beantragt werden. Die Antragsteller müssen beglaubigte Kopien der entsprechenden Abschlüsse sowie ein Begleitschreiben einreichen, um die Anerkennung entsprechend einem luxemburgischen Diplom zu beantragen.
Fristen
Anmeldungen zu den Vorbereitungskursen und Prüfungen werden jedes Jahr zwischen dem 15. Juni und dem 15. August angenommen. Nach Ablauf dieser Frist ist keine Anmeldung mehr möglich.
Die Anmeldung zu den Kursen und Prüfungen müssen für jeden Prüfungszeitraum erneuert werden.
Kosten
Die Anmeldegebühr für die Vorbereitungskurse beträgt 600 Euro pro Jahr. Die Anmeldegebühr für die Prüfungen ist auf 300 Euro pro Prüfungszeitraum festgelegt.Vorgehensweise und Details
Anmeldemodalitäten für Kurse und Prüfungen
Die Anmeldung erfolgt online über die Website zum Meisterbrief. Die Belege sind zum Zeitpunkt der Anmeldung in Form elektronischer Dateien beizufügen.
Der Antragsteller muss das Anmeldeformular online ausfüllen und folgende Belege beifügen:
- Kopien der Studiennachweise (DAP, CATP oder als gleichwertig anerkanntes oder höheres Diplom);
- Kopie des Personalausweises oder der Geburtsurkunde;
- ein Arbeitszeugnis oder eine Kopie des Arbeitsvertrags samt eines Sozialversicherungsnachweises der Zentralstelle der Sozialversicherungen (Centre commun de la sécurité sociale - CCSS) (mit genauer Bezeichnung des bekleideten Postens und dem Datum des Vertragsbeginns).
Ablauf und Aufbau der Ausbildung
Vorbereitungskurse
Um eine optimale Vorbereitung auf die Meisterprüfung zu gewährleisten, bietet die Handwerkskammer Vorbereitungskurse in den folgenden Bereichen an:
- Unternehmensverwaltung;
- angewandte Pädagogik;
- berufsspezifische Theorie und Praxis.
Die Kurse finden in der Regel abends in der Woche und am Wochenende statt. Sie beginnen zwischen Mitte und Ende September und enden Ende März des Folgejahres.
Die Vorbereitungskurse werden in Modulform abgehalten. Der Kandidat kann den Verlauf an seinen individuellen Rhythmus anpassen und bei seiner Anmeldung die Module aussuchen, die er im Laufe des Ausbildungsjahres belegen möchte. Da die Höchstdauer 6 Jahre beträgt, empfiehlt die CDM einen Modellverlauf, der einen regelmäßigen Fortschritt ermöglicht und einen gewissen Spielraum offenlässt.
Die Kurse in Unternehmensverwaltung und angewandter Pädagogik sind für alle Handwerksberufe gleich. Sie sind in 5 Module unterteilt.
Module | Fächer | Stundenzahl |
---|---|---|
Modul A: Recht |
|
40 Stunden |
Modul B: Rechnungswesen |
|
80 Stunden |
Modul C: Betriebswirtschaftslehre |
|
80 Stunden |
Modul D: Existenzgründung |
|
24 Stunden |
Modul E: Angewandte Pädagogik |
|
24 Stunden |
Prüfungen
Die CDM bietet 2 Prüfungszeiträume pro Jahr an:
- einen Prüfungszeitraum im Frühjahr (während der Osterferien, Ende März bis Mitte April);
- einen Prüfungszeitraum im Herbst (Anfang bis Mitte Oktober).
Die Kandidaten haben bei jedem Prüfungszeitraum die Möglichkeit, die Prüfungen für jedes Modul abzulegen:
- Unternehmensorganisation und -verwaltung und angewandte Pädagogik (Module A, B, C, D, E);
- berufsspezifische Theorie (Module F, G, H).
Der Kandidat wird unter folgenden Bedingungen zu den theoretischen Prüfungen zugelassen: Teilnahme an 80 % der Kurse, zu denen er sich angemeldet hatte, und Zahlung der Anmeldegebühr innerhalb der vorgeschriebenen Frist.
Der Kandidat wird unter folgenden Bedingungen zu den praktischen Prüfungen zugelassen: erfolgreicher Abschluss aller Prüfungen der berufsbezogenen Theorie (Module F, G und H), Nachweis einer beruflichen Erfahrung von mindestens einem Jahr in dem Handwerk, für das er sich angemeldet hat, und Zahlung der Anmeldegebühr innerhalb der vorgeschriebenen Frist.
Erfolgskriterien
Die Prüfung gilt als bestanden, sofern der Kandidat eine ausreichende Note (30 von 60 Punkten) in den Modulen Verwaltung, angewandte Pädagogik, Technologie und berufsbezogene Praxis erzielt hat.
Erzielt der Kandidat allerdings weniger als 20 Punkte in einem oder mehreren Fächern eines kombinierten Moduls, gilt das gesamte Modul als nicht bestanden, selbst wenn die Endnote des Moduls bei 30 Punkten oder höher liegt.
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Anmeldeformular zum Meisterbrief
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