Schulische oder pädagogische Unterstützung im Rahmen des Sekundarunterrichts beantragen

Die verschiedenen Formen der schulischen und pädagogischen Unterstützung im Sekundarunterricht sollen Schülern mit unterschiedlichen Bedürfnissen und in verschiedenen Lebenssituationen helfen.

Diese Unterstützung nimmt verschiedene Betreuungsformen an und bietet Dienste von Hausaufgabenhilfe bis hin zur therapeutischen Betreuung der Jugendlichen an.

Die Schulen des klassischen (ESC) und allgemeinen (ESG) Sekundarunterrichts können auf verschiedenen Ebenen schulische Unterstützungsmaßnahmen organisieren:

  • Hausaufgabenhilfe;
  • Betreuungsaktivitäten und Sonderklassen für Schüler, die Gefahr laufen, nicht versetzt zu werden, um deren schulische Ausgrenzung zu vermeiden;
  • Nachholunterricht im Falle von nichtbestandenen Prüfungen;
  • therapeutische Betreuung bei psychischen/psychiatrischen Störungen.

Zielgruppe

Die Nachhilfe (Hausaufgabenhilfe) richtet sich an alle Schüler, die:

  • in einem oder mehreren Hauptfächern Unterstützung benötigen; und/oder
  • Hilfe bei der Vorbereitung der Klassenarbeiten wünschen.

Die Betreuungsaktivitäten und die Sonderklassen richten sich an Schüler der weiterführenden Schule, denen aufgrund der folgenden Probleme schulische Ausgrenzung droht:

  • Lernschwierigkeiten; und/oder
  • Verhaltensauffälligkeiten.

Der Nachholunterricht richtet sich an Schüler des klassischen (ESC) und allgemeinen (ESG) Sekundarunterrichts, die:

  • eine oder mehrere Wiederholungsprüfungen ablegen oder eine Ferien- beziehungsweise Nachholarbeit schreiben müssen; oder
  • einfach nur den Lernstoff des vorhergehenden Schuljahres wiederholen oder Wissenslücken schließen wollen.

Die Wiedereingliederungsklassen richten sich an Jugendliche:

  • unter 18 Jahren aus dem ESG; und
  • die Gefahr laufen, nicht versetzt zu werden, oder sich umorientieren wollen.

Der Dienst für schulpsychologische Beratung und Schulorientierung (Service psycho-social et d’accompagnement scolaires - SePAS) in den weiterführenden Schulen richtet sich an die Schüler, die Schwierigkeiten in puncto Belastbarkeit und Umgang mit Emotionen haben.

Auf nationaler Ebene ist die Zentralstelle für schulpsychologische Beratung und Schulorientierung (Centre psycho-social et d’accompagnement scolaires - CePAS) für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 30 Jahren da.

Die Anlaufstelle für Früherkennung und frühzeitige Intervention (Service de détection et d’intervention précoce - SDIP) ist die Anlaufstelle für psychisch labile Jugendliche und junge Erwachsene (mit Ängsten, Depressionen, verschiedenartigen Süchten usw.).

Vorgehensweise und Details

Die Dienste und die Zentralstelle für schulpsychologische Beratung und Schulorientierung

Um eine psychologische, soziale und pädagogische Betreuung der Schüler zu gewährleisten, gibt es in jeder weiterführenden Schule einen Dienst für schulpsychologische Beratung und Schulorientierung (SePAS). Auf nationaler Ebene wird dieses Angebot von einem spezialisierten Dienst des Bildungswesens, der Zentralstelle für schulpsychologische Beratung und Schulorientierung (CePAS), ergänzt.

Die einzelnen Dienste und die CePAS richten sich an:

  • Jugendliche, Eltern und Betreuer, indem sie ihnen Hilfe und Ratschläge anbieten, um ihr Wohlbefinden in folgenden Bereichen (wieder) zu finden:
    • auf persönlicher Ebene (Unwohlsein, Einsamkeitsgefühl, Ängste, Niedergeschlagenheit, mangelnde Motivation);
    • auf familiärer und beziehungstechnischer Ebene (schwierige familiäre Verhältnisse, Konflikte, Kommunikationsschwierigkeiten);
    • mit den Eltern (Autoritätsfragen, Rollenumkehr zwischen Eltern und Kind);
    • auf schulischer Ebene (Angst oder Unlust, zur Schule zu gehen, die zum Schulabbruch führen können, Konzentrationsschwierigkeiten, Lernschwierigkeiten, Schwierigkeiten mit den Arbeitsmethoden und der Organisation);
    • auf sozialer Ebene (finanzielle Beihilfen, Unterstützungsbedarf bei Verwaltungsvorgänge);
    • auf pädagogischer Ebene (verändertes Verhalten, Einhalten von Vorschriften und Autorität, Förderung der Selbstständigkeit, Ergreifen von Initiativen und Treffen von Entscheidungen);
  • die Lehrkräfte und das Personal der Grundschulen und weiterführenden Schulen, indem sie ihnen berufliche und psychologische Ratschläge erteilen;
  • an Jugendgruppen, indem sie gemeinsame Aktivitäten anbieten, bei denen die Jugendlichen sich austauschen und verschiedene soziale Kompetenzen entwickeln können.
Die CePAS ist ganzjährig geöffnet (auch in den Schulferien).

Die Kommission für schulische Inklusion des Bildungswesens

In jeder weiterführenden Schule bestimmt und begleitet eine Inklusionskommission die Betreuung der Schüler mit besonderem Förderbedarf der Schule.

Diese Kommission:

  • empfiehlt angemessene Vorkehrungen (mehr Zeit bei den Klassenarbeiten, Rückgriff auf humane oder technische Hilfsmittel usw.);
  • schlägt einen individualisierten Bildungsplan vor, wenn der Schüler mit dem Schulrhythmus nicht mithalten kann.

Die Kommission setzt sich zusammen aus:

  • einem Mitglied der Schulleitung;
  • einem Psychologen des SePAS der Schule;
  • einem Sozialarbeiter des SePAS der Schule;
  • dem Schularzt;
  • 2 Lehrkräften;
  • einem Vertreter des Netzwerks der spezialisierten psychopädagogischen Kompetenzzentren.

Falls die Betreuung eines Schülers mit besonderem Förderbedarf auf lokaler Ebene (Grundschule, weiterführende Schule) nicht das gewünschte Ergebnis mit sich bringt, kann auf die spezialisierten psychopädagogischen Kompetenzzentren zurückgegriffen werden, die jeweils auf ihrem Spezialgebiet auf nationaler Ebene tätig sind.

Nachhilfe (Hausaufgabenhilfe)

Die Nachhilfestunden sind Einheiten, während denen die Schüler die Möglichkeit haben, ihre Fragen bezüglich der nicht verstandenen Teile des Unterrichts zu stellen. Der Unterricht wird von Lehrkräften oder Referendaren der jeweiligen Fächer erteilt.

Diese Unterrichtseinheiten können:

  • flexibel über das gesamte Schuljahr verteilt werden; und
  • während oder außerhalb der regulären Unterrichtszeiten stattfinden.

Um sich anzumelden, müssen die Schüler sich bei ihrer Schule erkundigen.

Betreuungsaktivitäten und Sonderklassen

Eine weiterführende Schule kann spezielle Aktivitäten und Sonderklassen zur Vermeidung der schulischen Ausgrenzung anbieten. Die Organisation dieser Aktivitäten und Klassen ist von Schule zu Schule unterschiedlich und hängt von den festgestellten Bedürfnissen ab.

Die angebotenen Aktivitäten können beispielsweise die folgenden sein:

  • Betreuung der Schüler während des Unterrichts, dies entweder in ihrer Regelklasse oder in speziellen Förderkursen;
  • Betreuungsaktivitäten außerhalb der Unterrichtszeiten und während der Schulferien (beispielsweise Hausaufgabenhilfe, Vorbereitung des Unterrichts und der Klassenarbeiten);
  • Förderung des Lernprozesses und des schulischen Fortschritts der Schüler durch individualisierte Betreuung.

Die Sonderklassen mit angepassten Stundenplänen, Lehrplänen und pädagogischen Methoden können ebenfalls angeboten werden, um folgende Schüler aufzunehmen:

  • Schüler mit dem gleichen Bildungsstand, die Gefahr laufen, nicht versetzt zu werden;
  • vorübergehend aus ihrer Regelklasse ausgewiesene Schüler, um ihren Verhaltensauffälligkeiten und Integrationsschwierigkeiten abzuhelfen.

Außerdem kann jede weiterführende Schule eine gemeinsame Herangehensweise (Schulgemeinschaft, SePAS und CePAS) annehmen, um:

  • über ein umfassendes Angebot zu verfügen, um Schulabbrüchen vorzubeugen;
  • verschiedene Projekte umzusetzen:
    • psychopädagogische Workshopreihen zu verschiedenen Themen (beispielsweise Selbstvertrauen, soziale und emotionale Kompetenzen, Lernen lernen, Motivation, Stressbewältigung);
    • individuelle Betreuung;
    • Wege zur Früherkennung (Auswertung diverser Fragebögen):
    • ein globales Konzept zum Verbleiben in der Schule, durch langfristigen Mentalitätswechsel (Zusammenarbeit mit allen Akteuren der weiterführenden Schulen, den Partnern der Maison de l’orientation, den psychologisch-medizinisch-sozialen Netzwerken und den Unternehmen).

Angepasste Klassen: Beispiel der Klassen für junge Erwachsene

Die École de commerce et de gestion – School of Business and Management (ECG) bietet Klassen für junge Erwachsene an. Sie richten sich an Schüler:

  • aus dem luxemburgischen klassischen (ESC) oder allgemeinen (ESG) Sekundarunterricht oder dem ausländischen Sekundarunterricht; und
  • die Gefahr laufen, nicht versetzt zu werden, oder sich umorientieren wollen (10. Klasse (4e), 11. Klasse (3e), 12. Klasse (2e) oder 13. Klasse (1re)).

Sie können sich für eine 11. Klasse der verwaltungstechnischen und kaufmännischen Fachrichtung (3e GCM) oder eine 12. Klasse der Fachrichtung Management (2e GCG) des allgemeinen Sekundarunterrichts anmelden und so in einem angemessenen Zeitrahmen ein Abschlusszeugnis des allgemeinen Sekundarunterrichts erwerben und die schulische Ausgrenzung vermeiden.

Um diesen Wechsel des Bildungszweigs zu ermöglichen, müssen die Schüler ein Jahr lang Aufbaukurse in bestimmten Fächern belegen. Diese Kurse werden größtenteils in den normalen Unterricht integriert.

Psychische/psychiatrische Störungen

Im Falle von psychischen Störungen oder psychiatrischen Problemen verweist die Schule den betroffenen Schüler mit der Einwilligung der Eltern oder des Schülers, falls dieser bereits volljährig ist, an die Anlaufstelle für Früherkennung und frühzeitige Intervention (SDIP).

Die Eltern oder der Schüler können auch direkt um ein Gespräch mit der SDIP bitten.

Die Betreuung durch die SDIP zielt konkret darauf ab, dem Schüler die Fortsetzung seiner schulischen, beruflichen und sozialen Aktivitäten zu ermöglichen, und nimmt folgende Formen an:

  • psychologische Betreuung; und
  • angepasste therapeutische Aktivitäten.

Während des gesamten Diagnose- und Therapieprozesses arbeitet die SDIP eng mit dem SePAS der jeweiligen weiterführenden Schule zusammen. Die Modalitäten der Betreuung und gegebenenfalls die schulische Wiedereingliederung des Schülers werden in Absprache mit der Schulleitung festgelegt.

Zuständige Kontaktstellen

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