Soziale Verantwortung der Unternehmen (SVU)

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Die soziale Verantwortung von Unternehmen (SVU), auch gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen genannt, beruht auf dem Konzept der Freiwilligkeit, das sich in verantwortungsvollem Verhalten gegenüber den Wirtschaftsakteuren, der Umwelt und der Gesellschaft ausdrückt.

Sie entspricht auf Unternehmensebene der Anwendung von Grundsätzen für nachhaltige Entwicklung und fungiert als Bindeglied zwischen dem Unternehmen und der Gesellschaft.

Ein sozial verantwortungsvolles Unternehmen zu sein, bedeutet für die Unternehmen, soziale Anliegen und Umweltthemen in ihr Tagesgeschäft und ihr Zusammenwirken mit externen Akteuren einzubeziehen.

Betroffene Personen

Das SUV-Konzept betrifft alle Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe oder Branchenzugehörigkeit, und zwar sobald die Geschäftsleitung sich der Prämissen dieses Konzeptes bewusst wird, um:

  • die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens zu gewährleisten;
  • um die Zufriedenheit und Bindung ihrer Kunden zu erhöhen;
  • um die Kohäsion mit der lokalen Gesellschaft und den staatlichen Behörden zu gestalten.

Die folgenden Stellen des Unternehmens sind im Wesentlichen an der Umsetzung eines SVU-Konzeptes beteiligt:

  • die Unternehmensleitung: durch Einbindung der SVU in die Unternehmensstrategie;
  • die Personalabteilung: auf Ebene der Einstellungspolitik, der Führung und Entwicklung des Personals;
  • die Einkaufsabteilung: bei der Auswahl der Lieferanten und Subunternehmer sowie bei der Art und Weise der Zusammenarbeit mit ihnen;
  • die Qualitätsabteilung: bei der Wahl und Einhaltung der bestehenden Normen;
  • die Produktionsabteilung: durch die Schaffung von Bewusstsein über die Auswirkungen der Unternehmensaktivitäten auf Umwelt und Gesellschaft, durch die Kontrolle der Abfallentsorgung und durch Investitionen in erneuerbare Energien;
  • die Abteilung Marketing und Öffentlichkeitsarbeit: durch die Bekanntmachung des Unternehmensengagements zwecks Erzielung einer Außenwirkung.

Voraussetzungen

Jede SVU-Initiative muss, um letztlich tragfähig zu sein, insbesondere:

  • auf Betreiben des Vorgesetzten oder der Geschäftsleitung erfolgen und in die Unternehmenspolitik integriert werden;
  • die Werte aufnehmen, die sich das Unternehmen selbst gegeben hat;
  • die aktive Teilnahme der Mitarbeiter des Unternehmens erreichen;
  • regelmäßig intern und extern bekanntgemacht werden;
  • sich an die Arbeitnehmer und die verschiedenen Ansprechpartner innerhalb des Unternehmens richten, damit den geäußerten Bedürfnissen besser entsprochen werden kann.

Vorgehensweise und Details

Handlungsebenen der SVU

Die Beteiligung des Unternehmens im Bereich SVU kann sich auf 3 Handlungsebenen erstrecken.

1. Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften

In erster Linie muss die Gesellschaft die geltenden Rechtsvorschriften des Landes, in dem sie geschäftstätig ist, einhalten, insbesondere in Bezug auf Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer, Kunden oder Nachbarn.

Diese Ebene gilt als nicht verhandelbare Grundlage und ist die notwendige Voraussetzung für eine etwaige Investition des Unternehmens im Bereich SVU.

2. Einhaltung nicht verbindlicher Normen

Anschließend kann sich das Unternehmen dafür entscheiden, über die rechtlichen Bestimmungen hinauszugehen, indem es sich zur Einhaltung nicht verbindlicher Normen verpflichtet, die unternehmensintern sind und häufig vom Unternehmen selbst beschlossen wurden.

Es kann zum Beispiel die Betreuung der Kinder seiner Mitarbeiter erleichtern oder auch die Umweltnormen einhalten.

3. Karitatives Engagement

Schließlich kann die Gesellschaft sich verstärkt für das Wohlergehen der Unternehmensakteure einsetzen, indem sie ihr karitatives Engagement ausbaut.

In dieser Hinsicht kann sie unter anderem das Unternehmenssponsoring ausdehnen oder ehrenamtliche Tätigkeiten der Arbeitnehmer unterstützen.

Schritte zur Umsetzung eines SVU-Konzeptes

Das Unternehmen kann sich verschiedener Ansätze bedienen, um als sozial verantwortungsvoll anerkannt zu werden. Es kann zum Beispiel folgendermaßen vorgehen:

1. Analyse

Zunächst muss das Unternehmen:

  • Überlegungen zu den eigenen Werten anstellen, um im Rahmen einer Charta oder eines Codes zu einer formellen Wertestruktur zu gelangen;
  • dem schließt sich eine Analyse der Situation an, indem die Stärken und Schwächen des Unternehmens sowie die Gelegenheiten und externen Gefährdungen des Unternehmens (sogenannte „SWOT“-Analyse für Strengths, Weaknesses, Opportunities and Threats) aufgezeigt werden.

2. Umsetzung

Sobald diese Analysen abgeschlossen sind, kann das Unternehmen zur Ausarbeitung eines Konzepts oder von Maßnahmen übergehen, die aus den strategischen Entscheidungen hervorgehen, damit geeignete Instrumente zur Gewährleistung der Kontinuität des gewählten Ansatzes eingeführt sowie die unterschiedlichen Unternehmensfunktionen einbezogen werden können und den Mitarbeitern Verantwortung übertragen werden kann.

3. Begleitung/Kontrolle

In einem dritten Schritt ist es von Bedeutung, Instrumente für Begleitung/Kontrolle einzusetzen, wie etwa ein internes Bezugssystem und/oder die Übernahme von Normen.

4. Kommunikation

Schließlich muss das Unternehmen eine effiziente Kommunikationsstrategie über sein SVU-Konzept verfolgen, und dies sowohl unternehmensintern als auch nach außen hin gegenüber Beteiligten (zum Beispiel durch die Veröffentlichung eines Tätigkeitsberichts über nachhaltige Unternehmensführung).

Vorteile eines SVU-Konzepts

Ein Unternehmen, das sich zu einem SVU-Konzept verpflichtet, wird in folgenden Bereichen profitieren:

  • auf wirtschaftlicher Ebene: gutes Renommee, Wettbewerbsvorteile und besseres Markenimage bei den Verbrauchern, aber auch bei Anlegern und Banken;
  • auf finanzieller Ebene: Senkung des Energieverbrauchs, des Abfallaufkommens, Kosteneinsparungen, Verbesserung der Effizienz des Betriebsablaufs;
  • auf Leistungsebene: Einbeziehung von Einschränkungen, bessere Risikoabwägung und effizientere Wahrnehmung der Zuständigkeiten;
  • auf sozialer Ebene: Unternehmen ist auf dem Arbeitsmarkt interessant, gesteigerte Motivation der Arbeitnehmer, besseres Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer;
  • auf Umweltebene: weniger negative Auswirkungen auf die Umwelt;
  • auf gesellschaftlicher Ebene: durch die Teilnahme an der nachhaltigen Entwicklung.

Beispiele von verantwortlichen Initiativen auf wirtschaftlicher Ebene

  • strenge und transparente Verwaltung mit Hilfe von Verwaltungsinstrumenten und/oder Qualitätssicherungssystemen;
  • Programme für Qualitätssicherung, einschließlich der Einführung neuer Normen;
  • Kontrolle der Produktionskette und Einbeziehung der Partner/Lieferanten in die einzelnen Produktionsphasen;
  • Wahl von Geschäftspartnern, die soziale, ökologische und wirtschaftliche Standards in ihren Beschaffungswegen einhalten;
  • Aufbau und Pflege der Beziehungen zu den Zulieferern, Subunternehmern und Verbrauchern zum gegenseitigen Nutzen;
  • Projekte für Wissensmanagement zu Innovationszwecken und Einbeziehung mehrerer Wirtschaftsakteure (Beispiele: staatliche Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Kompetenzzentren usw.)

Beispiele von verantwortlichen Initiativen auf sozialer Ebene

  • Förderung des Zusammenhalts innerhalb des Unternehmens durch den Kampf gegen jede Art von Diskriminierung bei der Einstellung, Entlohnung und persönlichen Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter;
  • Förderung des Wohlbefindens der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz (Beispiele: ergonomisch gestaltete Büros, Sportraum, Fußballclub, Kinderkrippen am Arbeitsplatz);
  • Erleichterung der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben (Beispiele: Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeit entsprechend den persönlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter und ihrer Familien, Möglichkeit eines „Sabbatjahres“);
  • Verbesserung und Überwachung der Arbeitsbedingungen (Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz);
  • Förderung der Vielfalt durch die Integration verschiedener Gruppen (Nationalitäten, Alter, Geschlecht, Minderheiten, Menschen mit Behinderungen);
  • Investition in die Qualifikation der Mitarbeiter und Förderung der Weiterbildung;
  • Berücksichtigung der persönlichen Bedürfnisse der Arbeitnehmer (Beispiel: Karriereplanung, Unterstützung in Bezug auf arbeitsrelevante Anforderungen, Motivation entsprechend der Persönlichkeit des Mitarbeiters);
  • Motivierung der Arbeitnehmer durch die Einführung innovativer Arbeitsmodelle (Beispiel: Telearbeit).

Beispiele von verantwortlichen Initiativen auf Umweltebene

  • Entscheidung für Geschäftspartner, Lieferanten und Subunternehmer auf der Grundlage ökologischer Kriterien;
  • umweltverträgliche Produktion (zum Beispiel: verantwortungsvolle Nutzung von Elektrizität und Primärenergieträgern, Senkung des Schadstoffausstoßes);
  • Ermutigung der Mitarbeiter, unter Nutzung umweltfreundlicher Beförderungsmittel zum Arbeitsplatz zu gelangen (Beispiel: Bereitstellung von Fahrrädern, Angebot von Dauerkarten für ÖPNV);
  • Eindämmung des Verbrauchs an Wasser, Energie und Rohstoffen;
  • Begrenzung des Abfallaufkommens (zum Beispiel: Mitteilung mit Aufforderung zur Begrenzung der Anzahl der Ausdrucke in jeder E-Mail) und Maßnahmen zur Förderung ihres Recyclings (zum Beispiel: Papierkörbe für getrennte Sammlung):
  • Verwendung ökologischer Materialien und Verfahren in der Produktionskette;
  • Maßnahmen, die regionale Lieferanten und Subunternehmer bevorzugen, um die Transportwege zu verkürzen und so die Treibhausgasemissionen zu vermindern;
  • Einführung regelmäßiger Messungen und Audits, um sicherzustellen, dass die Ziele erreicht wurden, und um Verbesserungen in Bezug auf die ökologische Bilanz vorzuschlagen.

Beispiele von verantwortlichen Initiativen auf gesellschaftlicher Ebene

  • Mitarbeit an Aktionsprogrammen für Solidarität, Mäzenatentum und durch Unterstützung mit Material, Personal oder Know-how;
  • Aufforderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Beteiligung an Maßnahmen zur Unterstützung der Zivilgesellschaft;
  • karitative Maßnahmen als Antwort auf die gesellschaftlichen Probleme, um so die Defizite der Gesellschaft auszugleichen;
  • Gründung von Initiativen oder Stiftungen bzw. entsprechende Zusammenarbeit zwecks Sensibilisierung der Gesellschaft für Themen der nachhaltigen Entwicklung;
  • Nutzung des Firmennamens/-labels zur Unterstützung sozioökonomischer Projekte;
  • Öffentlichkeitsarbeit für das Engagement des Unternehmens durch die Bekanntmachung bewährter Methoden in der breiten Öffentlichkeit und durch seine Darstellung als Vorbild für andere.

Normen und Standards in Bezug auf die SVU-Maßnahme/die nachhaltige Entwicklung

Das Unternehmen kann wahlweise verschiedene Standards und Normen beachten, um die SVU in seine Strategie, Geschäftsführungsverfahren und -abläufe zu integrieren, um:

  • sich ein Bezugssystem zu geben und Unterstützung durch ein externes Tool in Anspruch zu nehmen;
  • für einen integrierten und nachhaltigen Ansatz zu sorgen;
  • einem anerkannten Bezugssystem beizutreten;
  • sich an einer Benchmark zu messen;
  • sich offiziell im Vergleich mit anderen Unternehmen zu positionieren;
  • externe Anerkennung und somit Zugang zu bestimmten Märkten zu erhalten.

Verschiedene Bezugssysteme ermöglichen so, die Ansätze zur kontinuierlichen Verbesserung der Gesamtleistung der Unternehmen zu strukturieren, insbesondere:

  • die Bezugssysteme, die die Beteiligten einbeziehen, wie etwa die Standards AA 1000 und Normen ISO 9004 und SA 8000:
  • die Geschäftsführungssysteme wie die europäische Management-Norm und Umwelt-Auditnorm EMAS (Eco-Management and Audit Scheme), die ISO-Normen 9000, 9001 und 9004 : 2000, das Bezugssystem OHSAS 18 001 (Occupational Health and Safety Assessment Series), die Norm für internationale Umweltzertifizierung ISO 14 001 usw.

In Luxemburg gibt es verschiedene Labels und Chartas, die es dem Unternehmen ermöglichen, sein Engagement in den einzelnen Bereichen der SVU zu zeigen, darunter:

Zuständige Kontaktstellen

Nationales Institut für nachhaltige Entwicklung und soziale Verantwortung von Unternehmen

Generaldirektion – Tourismus (Beihilfen Campingplätze und Landherbergen / Beihilfen Hotelgewerbe / Infrastruktur / Gütesiegel EureWelcome)

Institut für gesellschaftliche Entwicklung – IMS Luxemburg

Ministerium für Umwelt, Klima und Biodiversität

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