Abdeckung der Wechselkursrisiken durch den Kauf oder Verkauf von Optionen (Call / Put)

Zum letzten Mal aktualisiert am

Eine Devisenoption ist ein Vertrag zwischen zwei Parteien, dessen Zweck darin besteht, das Unternehmen gegen das Risiko der nachteiligen Kursentwicklung einer Währung gegenüber einer anderen Währung abzusichern. Ein solcher Vertrag wird in aller Regel außerbörslich abgeschlossen und legt den niedrigsten bzw. höchsten Wechselkurs für eine in der Zukunft liegende Transaktion fest.

Die Devisenoption verleiht dem Käufer das Recht (aber begründet für ihn nicht die Pflicht), einen bestimmten Betrag während eines bestimmten Zeitraums oder an einem bestimmten Datum zu einem festgelegten Wechselkurs umzutauschen (zu kaufen bzw. zu verkaufen). Für dieses Ausübungsrecht hat der Käufer dem Verkäufer bei Abschluss der Transaktion eine Prämie zu zahlen.

Abhängig von der Entwicklung des Wechselkurses kann das Käuferunternehmen beschließen, diese Option am festgelegten Ausübungstermin auszuüben oder nicht, und bewahrt sich auf diesem Wege die Möglichkeit, an einer positiven Entwicklung teilzuhaben.

Zielgruppe

Devisenoptionen bieten sich für mittlere oder große Unternehmen an, die das Risiko einer zukünftigen Änderung des Wechselkurses im Rahmen internationaler Geschäftstransaktionen in Fremdwährungen begrenzen möchten. Solche Geschäfte sind z. B.:

  • Ausfuhr von Gütern (Rohstoffe, Halbfabrikate, Waren) und Dienstleistungen an Kunden, die in einer anderen Währung als Euro zahlen;
  • Einfuhr von Gütern und Dienstleistungen von Lieferanten, die den Euro nicht als Zahlungsmittel akzeptieren;
  • Anschaffung von Produktionsmaterial bei einem ausländischen Lieferanten, der eine Bezahlung in einer anderen Währung als Euro wünscht.

Voraussetzungen

Antragstellung

Erläuterung der zugrunde liegenden finanziellen Geschäfte gegenüber der Bank.

Garantien

Einige Kurssicherungsgeschäfte beinhalten für die Banken ein Ausfallrisiko und veranlassen sie zu einer eingehenden Prüfung des antragstellenden Unternehmens und zur Weiterleitung des Antrages an den Kreditausschuss. Es ist jedoch nicht üblich, dass die Bank für derartige Geschäfte dingliche Sicherheiten verlangt.

Vorgehensweise und Details

Anwendung

Betrag

Angesichts der Kosten und der Komplexität von Devisenoptionen wird ein Mindestbetrag sehr empfohlen.

Dauer

  • kurz bis mittelfristig;
  • Laufzeit kann von mehreren Tagen bis zu mehreren Jahren reichen;
  • Ausübung während eines Zeitraums (amerikanische Option) oder an einem bestimmen Termin (europäische Option);

Prämie / Marge

Die vom Käufer zu zahlende Prämie einer Devisenoption bemisst sich nach mehreren Komponenten:

  • von der Option abgesicherter Wechselkurs;
  • aktueller Marktzinssatz;
  • Volatilität des Basiswertes;
  • Laufzeit.

Die Prämie wird stets bei Abschluss des Vertrages gezahlt und kann vom Käufer unter keinen Umständen zurückerhalten werden.

Ausgleichszahlung

Am Ausübungsdatum der Devisenoption hat der Käufer die Möglichkeit, die Option auszuüben oder verfallen zu lassen:

  • Der Käufer einer Devisenoption, der eine Rechnung in Fremdwährung begleichen muss (Import), wird sein Recht ausüben, falls der Wechselkurs der inländischen Währung im Vergleich zur ausländischen Währung, in der die Rechnung zu begleichen ist, gefallen ist (Abwertung).
  • Der Käufer einer Devisenoption, der die Begleichung einer Kundenrechnung in Fremdwährung erwartet (Export), wird sein Recht ausüben, falls der Wechselkurs der inländischen Währung im Vergleich zur ausländischen Währung, in der die Rechnung zu begleichen ist, gestiegen ist (Aufwertung).

Im Falle der Ausübung der Option muss der Verkäufer der Option dem Käufer der Option nur den Differenzbetrag zwischen dem Referenzzinssatz und dem Ausübungszinssatz zahlen.

Einrichtungsfristen

Die Prüfungs- und Bearbeitungsfristen für Anträge sind von der Komplexität, der Wichtigkeit und der Dringlichkeit eines Antrages abhängig.

Vorteile, Nachteile und Risiken

Vorteile

  • Schutz von Import- und Exportunternehmen gegen eine zu starke Abwertung (Aufwertung) der inländischen Währung durch einen garantierten Mindest- bzw. Höchstkurs;
  • aufgrund eines sehr liquiden Marktes Möglichkeit der jederzeitigen Umkehrung der Transaktion;
  • Nutzung der amerikanischen Option, wenn der Zahlungs- oder Eingangstermin nicht im Voraus bekannt ist;
  • einfachere Budgetplanung, denn die mindestens (höchstens) zu vereinnahmenden bzw. zu zahlenden Beträge sind sicher bekannt;
  • einfache Verwaltung, außerbilanzielle Verbuchung durch das Unternehmen.

Nachteile

  • recht hohe Prämienkosten im Falle starker Kursschwankungen oder bei langen Laufzeiten;
  • Opportunitätskosten im Falle einer Auflösung der Option für einen neuen, interessanteren Kauf.

Risiko

Das mit einer Zinsoption verbundene Risiko für den Käufer ist auf die Prämie begrenzt.

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